Weinwissen und mehr….

 

Die Zutaten sind eingekauft, die Gäste eingeladen. Gleich geht es ans Kochen. Nun stellt sich die Frage, welcher Wein denn nun eigentlich zum geplanten Essen passt. Ist das nun eine einfache oder eine schwierige Frage? Kommt drauf an. Wenn Sie der Überzeugung sind, dass Sie die optimalste Geschmacksharmonie im Mund erreichen, in dem Sie diesen Wein zu jenem Essen servieren, dann vergessen Sie alles was folgt und lesen Sie nicht weiter. Denn bei der Weinbegleitung ist es wie mit dem guten Wein. Gut ist was schmeckt. Oder wenn Sie experimentierfreudig sind, dann stellen Sie Ihre eigenen Kombinationen zusammen. Ansonsten gilt:

 

Sie wollen Fleisch grillen…

So vielfältig wie das Fleisch auf Ihrem Grill, so vielfältig ist die Weinauswahl. Klar, zum roten Fleisch passt nun einmal der Rotwein am besten, während Weisswein ein sehr guter Begleiter zu weissem Fleisch, wie z.B. Geflügel oder Fisch, ist.

 

Was aber wenn Sie es scharf mögen?

Dann empfehlen wir Ihnen einen leichten Wein, mit einem Alkoholgehalt nicht über 13 %. Zu scharfen Speisen passt ein leicht süsslicher Weiss- oder Roséwein sehr gut. Die Süsse mildert die Schärfe etwas und führt zu einer schönen Harmonie. Sollten Sie allerdings für die Schärfe-Weltmeisterschaft trainieren und Gefallen gefunden haben an Schweissausbrüchen, Hitzewellen und Atemnot, dann sollten Sie Wein generell meiden. Ab ein paar Tausend Scoville-Einheiten gehört kein Wein auf den Tisch. Nur als Beispiel: 5'000 Scoville-Einheiten müssten in 5 Liter Wasser aufgelöst werden, um keine Schärfe mehr festzustellen.

 

Und wenn das Essen zwar würzig aber nicht unbedingt scharf ist?

In diesem Fall heisst es schon beinahe wieder «back to normal». Ein tiefer Alkoholgehalt und eine hohe Restsüsse spielen beim würzigen Essen, das aber nicht scharf ist, keine Rolle mehr. Jedoch sind Sie nach dem Einsatz von Gewürzen mit aromatischen und fruchtigen Weinen geschmacklich besser aufgehoben. Denn so werden Sie beides geniessen können: Essen und Wein.

 

Einfach nur ein bisschen Wein und Käse…

Hier gilt Gleiches mit Gleichem zu kombinieren. Je kräftiger der Käse umso kräftiger sollte der Wein dazu sein. Ist der Käse eher mild, passt ein leichter Wein am besten dazu. Es gibt eine kleine Unterscheidung zwischen rotem und weissem Wein. Entscheiden Sie sich für Rotwein als Begleiter zum Käse, so sollte dieser möglichst säurearm sein und bevorzugen Sie einen Weisswein, so achten Sie bitte darauf, dass dieser nicht trocken ist. Eine leichte Süsse unterstützt den Käsegeschmack, während ein zu trockener Wein den Käse überlagert. Faustregel: zu Käse eher süss.

 

Wie ist das eigentlich mit Wein und Schokolade?

Dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil (>70 %) passt wunderbar zu einem kräftigen Rotwein mit wenig Säure. Nehmen Sie aber besser keinen sehr trockenen Roten, da sich sonst das Gegenteil einstellt und die Schokolade das Bittere verstärkt. Für Schokoladenliebhaber kann auch Vollmilchschokolade, dann aber mit restsüssem Weisswein, ganz harmonische Glücksgefühle auslösen.

 

…und säurebetontes Essen?

Achten Sie bei Gerichten mit hohem Säureanteil darauf, dass Sie als Begleitung dazu einen fruchtigen Wein mit wenig Säureanteil geniessen, weil sich sonst die Säure aus dem Essen mit derjenigen des Weins multipliziert.

 

Umgekehrt verhält es sich beim Dessert…

Im Gegensatz zu Säure x Säure = Supersauer gehört zu einem Dessert ein süsser Wein, der allerdings nicht süsser sein sollte als das Dessert selbst.

 

Unbedingt teuren Wein zum Kochen nehmen!

Ja, wenn Sie es sich leisten wollen. Wir haben festgestellt, dass sich mit ganz normalem Tischwein hervorragende Saucen herstellen lassen. Letztlich wird der Wein durch Verdampfen auf sein Substrat reduziert und mit verschiedenen anderen Zutaten zu einem cremigen Ganzen legiert. 

 

Alla vostra salute!

 

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